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Regensdorf

Ligaerhalt vor heimischem Publikum ist geschafft!

Geschrieben am 23. April 2025 von Daniel Seibold

Doch bevor hier munter drauflos gelesen wird, muss Ich mich für das späte Hochladen des Beitrages beim Autor entschuldigen! Sorry Hulli, zahl der e Rundi!

Die XXXL Flagge des UHT Semsales wurde bereits eineinhalb Stunden vor Spielbeginn in der heimischen Halle des UHC WR gehisst. Zahlreiche Zuschauer aus dem Greyerzbezirk fanden ihren Weg ins Zürcher Unterland, um ihre Mannschaft beim dritten Anlauf endlich in die 1. Liga anzufeuern. Zufälligerweise waren es auch für Regensdorf die dritten Auf-/Abstiegsplayoffs. Für alle beteiligten also eine reine Nervensache, oder?

Erstes Drittel (3:3)
Geleitet von Schiedsrichter David Meier, startete die Partie mit einem eher verhaltenen Tempo.
Semsales wusste nun besser, wie mit dem flinken und schnellen Block 1 umzugehen ist. Auf
regensdorfer Seite war es die Nervosität, die das Aufbauspiel zögerlich aussehen liess. In der 6.
Spielminute musste der Captain Fabian Alfeld mit einem Stockschlag einen gefährlichen Konter
unterbinden. Semsales nutze die Gelegenheit eiskalt aus und ging in Führung. Boom – 30 Sekunden
später, das 2:0. Anders als im Hinspiel machten sich die welschen Fans nun richtigen Gebrauch des
Megafons und heizten ihrem Team so richtig ein. Dadurch liess sich Regensdorf aber noch nicht ganz
aus der Ruhe bringen und glich die Partie bis zur 13. Minute durch Dreher und Schibli, die beiden
Senioren, wieder aus. In den letzten Minuten des ersten Drittels trafen nochmals beide Teams, holten
sich gleichzeitig eine Strafe auf Grund von unkorrektem Abstand beim Bully (2. Strafe für Fabian
Alfeld) und es gab einen Penalty, den P. Lätsch nicht verwandeln konnte.

Zweites Drittel (3:3, 1:2)
Im Mitteldrittel vermochte es Regensdorf immer noch nicht einen Gang hochzuschalten. Trotz
umgestellter Blöcke war die Offensivleistung zwar bemüht, aber nicht erfolgreich. Semsales hielt gut
dagegen und nahm erstmals eine Führung zur Pause mit.

Drittes Drittel (3:3, 1:2; 5:4)
Der UHC WR war sich sicher, dass man in den letzten 20 Minuten genügend Zeit hat, um das Spiel zu
drehen. Vorausgesetzt, man legt endlich einen Zahn zu. Dieser Knopf schien sich zu lösen, denn
innerhalb von 5 Spielminuten drehte man die Partie von einem 4:5 zu einem 7:5. Mit einem schönen
Solo vom Captain, der sich an diesem Tag scheinbar einen Namen machen wollte, schoss Regensdorf
erstmals in Führung. Nach 3 weiteren Toren, also bis zum Stand von 8:7 für Regensdorf, wurde das
erste Timeout seitens Semsales genommen. Sie stellten auf einen Mann mehr um, was im letzten
Spiel sehr gut gelang. Auch Regensdorf hat seine Lehren aus der letzten Partie gezogen und in
Unterzahl sehr gut agiert. Als die Uhr 58:47 anzeigte, schoss Janis Marty das erlösende 9:7. „Der
Drops war gelutscht!“, oder? ODER?!
Es waren noch 46 Sekunden zu spielen und Semsales erhielt einen Freistoss in der eigenen,
ungefährlichen Hälfte. Die Spieler in den blauen Trikots befanden es nicht für nötig, sich korrekt zu
positionieren und liessen einen Spieler mutterseelenallein anspielen. Dieser musste aus kurzem
Winkel nur noch einschenken. Na gut, schnell abhacken, das Bully durch Routinier Grill gewinnen und
den Ball für einige Sekunden halten. Das sollte möglich sein. Oder? ODER?!
Ballsicherheit sieht anders aus. Viel zu hastig wolle jeder Spieler nur noch den Ball weghauen oder
gar nicht erst bekommen. Ja keine Verantwortung übernehmen, sondern lieber dem Mitspieler
abgeben. Diese Nervosität führte nochmal zu einem Ballverlust, bei dem Semsales 29 Sekunden vor
Schluss nochmal ein Geschenk zum Einnetzen bekam. Die Chance wurde nicht genutzt.
Blockwechsel.
Dreher bekommt den Ball in der eigenen Ecke und will sich gegen zwei Mitspieler durchtanken.
Ergebnis: Ballverlust.
Nicht schlimm, denn Renzo Meier übte geschickt Druck auf den Gegenspieler aus und holte sich auf
sensationelle Art und Weise den Ball zurück. Um die letzten 7 Sekunden verstreichen zu lassen,
musste er sich den Ball zuerst zurecht legen, indem er ihn auf die Aussenseite nahm um am
Gegenspieler vorbei zu kommen. Die regensdorfer Bank zelebrierte den Ballbesitz wie kein zweiter
und sah sich bereits im Bier. Doch wo läuft er denn hin? Genau Richtung Feldmitte der eigenen Hälfte,
wo bereits der nächste Gegner stand. Dieser musste nur den Stock hinhalten, sodass der Ball zurück
bei Semsales landete und direkt wieder einnetzen konnte.
Blöd gelaufen, aber wir lieben unseren Matador zu sehr, um ihm irgendwelche Vorwürfe zu machen.
From Hero to Zero innert einer Sekunde. Sei’s drum.
Die Verlängerung ist Tatsache.

Overtime (3:3, 1:2, 5:4, 1:0)
Auf Meier’s Stirn war nun also «Löli» geschrieben. Unser Vorbild und Captain liess aber nicht zu, dass
irgendeinem seiner Schützlinge dieser Titel vergeben wird. Fast schon biblisch aufopfernd nahm er
alle Schuld und Last auf sich und holte sich nach 53 Sekunden in der Nachspielzeit seine 3.
Spielstrafe für unkorrekten Abstand. Renzo Meier war wieder reingewaschen und von allen Sünden
befreit. Die Halle bebte und die Regensdorfer hebten ihre Arme langsam auf und ab für unsere
Nummer 58, so wie es Argentinier bei Messi tun. Eine wunderschöne Geste, die sogar Semsales zu
Tränen rührte. Vielleicht waren es aber auch Freudentränen, da sie eine riesen Chance fürs Spiel 3
bekommen haben. Man weiss es nicht..
Der Pessimismus war so gross, dass das Heimteam den Car für am Sonntag bereits buchen wollte,
während Marty und Lätsch im Boxplay den worst case zu verhindern versuchten.
Dank eines verfehlten Abschlusses kam Regensdorf zum Freistoss und ersetzte den Torhüter durch
einen Feldspieler. Die logische Konsequenz lag darin, den Ball zu halten und die Strafe
runterzuspielen.
Zum Glück kommen auch andere Teams auf dumme Ideen und nicht nur Regensdorf. Semsales verlor
die Geduld und ging mit zwei Spielern auf den ballführenden Marty hinter dem eigenen Tor los. Dieser
konnte den Ball via Bande zu Lätsch spielen, der darauf hin alleine aufs Tor ziehen konnte.
Mit einem Schuss zwischen die Beide fiel das erlösende und entscheidende Tor zum 10:9.
Regensdorf hat den Ligaerhalt zum 3. Mal geschafft. Semsales hat den Ligaaufsteig zum 3. Mal in der
Overtime verpasst. Eine brutale Statistik.
Somit fand eine spezielle Saison ihr Ende. Während man im Cup bis in den Halbfinal vorgestossen ist,
spielt man in der Meisterschaft ein eher bescheidenes Unihockey. Wie es weiter geht, wird sich
zeigen. Was leider Tatsache ist, ist der Abgang von Noch-nicht-ganz-Vereinslegende Dominik «Drülli»
Dreher. Unser DR7 hat entschieden, den Stock an die Wand zu nageln und kürzer zu treten. Das
Zeichen der Dankbarkeit für sein Engagement wird zu gegebener Zeit entsprechend gewürdigt und
gefeiert.
Bei wem wir uns aber bereits jetzt bedanken möchten, sind die Zahlreichen Zuschauerinnen und
Zuschauer, sowie alle Helfenden an diesem Samstag Nachmittag. Ohne Euch wäre der Sieg bestimmt
nicht möglich gewesen.
Das Herren 1 ist von Gemeindepräsident Herr Stefan Marty gewarnt – noch mehr solche
nervenaufreibenden Spiele und die Lebenserwartung unserer Fans sinkt um mehrere Jahre. Wir
nehmen es uns zu Herzen!

 

Autor: M.H

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