Vorwarnung: Heute fallen viele Redewendungen («wie reifes Obst von den Bäumen»).
Wem solche «ein Dorn im Auge sind», hört besser jetzt gleich wieder auf zu lesen. Ich
habe euch gewarnt.
Für die 7. Meisterschaftsrunde traf sich die Ostgruppe in Landquart. Eine gefährliche
Runde für Diabetiker und Neujahrsvorsätzler: das Dessertbuffet, welches Cazis hier
auffuhr, war grösser als in der Konditorei um die Ecke. Doch genug von Kuchen und
Cremeschnitten, wenden wir uns, den Puderzucker noch rund um die Lippen, dem
Sportlichen zu: die Konkurrenz hatte im Tagesverlauf für Rägi gespielt und den
Strichkampf offen gehalten. Der Tabellenletzte aus Regensdorf brauchte heute
unbedingt Punkte, um sich nicht vorzeitig mit den Playouts zu beschäftigen und
vielleicht die «rote Laterne abzugeben».
«Letzte Ausfahrt, Jungs», um es in den Worten des Coaches zu sagen. Diese galt es zu
erwischen. Im Falle einer Niederlage hätte ein hartes Straftraining gewartet.
Entsprechend hoch waren die Konzentration und der Wille im Spiel des Regensdorfer
gegen Tabellennachbar Niederwil, welches man im Hinspiel bereits bezwingen konnte.
Auch dieses Mal lief vieles für den UHC WR. Die Zürcher gingen früh in Führung und
konnten diese bis zur 15. Min auf 3 Tore ausbauen. Durch einen wunderbaren flachen
Schuss («halbhöch isch dä noi Bügel») konnte Niederwil aber vor der Pause noch
verkürzen. Im zweiten Abschnitt powerte Rägi weiter und konnte 4:1 und später 5:2 in
Führung gehen. Die St. Galler fanden allerdings immer wieder einen Weg zurück (sie
«bissen sich ins Spiel rein») und erzielten den 5:3-Anschlusstreffer, 2 Minuten vor
Schluss. Doch dann fing der Capitano die Kugel ab und bediente Hulliger, der
dermassen «sträflich» frei und alleine gelassen wurde, dass er noch einen Pürzelbaum
hätte machen können (sollen/müssen), ehe er das Runde locker-lässig «ins (verwaiste)
Eckige» bugsierte. Der «Empty Netter», der berühmte «Deckel drauf» oder auch die
«Erlösung». Nicht nur für die Coaches (denen «ein Stein vom Herzen fiel») und das
ganze Team (weil es ein doch ziemlich wichtiger Sieg war), sondern auch für Torschütze
Hulliger, der im internen Wettkämpfli mit dem Schreiberling vorlegte. Jener der beiden,
der weniger Tore erzielen würde an diesem Sonntag, musste (durfte?) den Spielbericht
verfassen («in die Tasten hauen»). Es geht nichts über kleine Wetten, um den Ehrgeiz
noch ein wenig anzukurbeln. Naja, ich hätte ja auch das leere Tor vor mir gehabt, doch
der Niederwiler Torwart entschied sich dafür, mir diesen Ausgleich im Schreib-
Wettkampf nicht zu gönnen (seine persönliche Revanche fürs auf die Finger Klopfen
nach einem Rebound, fair enough). Aber genug davon: der UHC WR siegte also gegen
Niederwil und verkürzte damit den Rückstand auf den 8. Platz, auf «das rettende Ufer».
Doch es brauchte auch im zweiten Spiel einen Sieg, um die Chancen nicht nur auf Rang
8, sondern auch auf den Titel «Best of the rest» aufrechtzuerhalten. Was es damit auf
sich hat? Dazu später mehr, die berühmte Spannungskurve wird gekonnt aufgebaut…
Man gönnte sich ein Stück Kuchen vom Cazner XXL-Dessert-Buffet, sinnierte über
Unihockey, Wok-Pfannen und Ehe-/Verlobungsringe und wartete auf den nächsten
Einsatz. Zur Freude der Regensdorfer hatte Hinwil, der Gegner im zweiten Spiel und auf
dem besagten rettenden 8. Rang klassiert, das erste Spiel gegen Cazis knapp und
äusserst bitter verloren (Vojtech REGI sei Dank). Entsprechend waren die Oberländer
aber «heiss auf Punkte» im zweiten Mätchli. Dieses verkam zu einem spannenden, stets
engen Abnützungskampf. Regensdorf «führte die feinere Klinge», brachte Tempo ins
Spiel, wohingegen die Hinwiler gekonnt Tempo rausnahmen und situativ
brandgefährliche «Nadelstiche setzten» (sowohl spielerisch wie auch körperlich). Das
Spiel «wog hin und her» wie das berühmte Schiff; 0:1, 1:1, 1:2, 2:2, 2:3, 3:3. Dann
wurden die Seiten gewechselt (das mit dem Pausentee lassen wir jetzt…). Und kaum
wieder angespielt, packte Maurus Mathis seinen Signature Move aus und traf quasi
vom Bullypunkt zum 4:3. Doch nur 30 Sekunden später glich Hinwil das Spiel schon
wieder aus. Anschliessend gelang keinem Team mehr ein Treffer, beide Torhüter
zeichneten sich aus, ehe die Oberländer gut 6 Min. vor Schluss eine kleine Bankstrafe
kassierten. Der Sünder hatte noch nicht mal Platz genommen, da durfte er schon
wieder rein; K. Grill machte «kurzen Prozess». Die Regensdorfer ihrerseits überstanden
eine 2-Min.-Strafe dank grossem Einsatz der Box und guten Saves von Väle Mathis. Und
auch das «letzte Feuerwerk» der Hinwiler (ohne Torwart) überstand man mit purer
Leidenschaft und auch ein klein wenig Glück. «Alsooooooooo!», entglitt es dem Coach
vor lauter Erleichterung nach dem Schlusspfiff (schon wieder ein Stein, «der vom
Herzen fiel»). Ja, das waren natürlich eminent wichtige 2 Punkte für Rägi. So bleibt man
der Konkurrenz auf den berühmten Fersen oder im berühmten Nacken. Mit Niederwil
ist man gleichgezogen (schlechteres Torverhältnis, hebet ihr eigentli au mal eine,
Goalies???), Hinwil ist noch ein Punkt (plus ein BBB-Rutschdesaster-Forfaitspiel weniger,
sprich der Punkte-Koeffizient ist ausschlaggebend) vor den Regensdorfern und
Mörschwil, auf welches wir noch treffen werden, 3 Punkte vor uns. Der vorzeitige
Klassenerhalt ist weiterhin möglich, doch es wartet noch ein hartes Stück Arbeit auf die
Schönwettertruppe. Zu lange hatte man sich nur auf den Cup konzentriert («Cup-
Mannschaft» halt). Der Optimist aber würde sagen: Platz 5 liegt noch drin! Auf diesen
fehlen 8 Punkte. Und genau so viele können im besten Fall noch «eingefahren werden».
Und damit jetzt für alle, die bis hierhin durchgehalten haben, eben doch noch zu dieser
«goldenen Ananas» oder dem Titel «Best of the Rest». Um eine «goldene Ananas» geht
es immer dann, wenn es einen total irrelevanten Titel zu vergeben gibt (eben zum
Beispiel «Best of the Rest»). Statt einen goldenen Pokal gibt’s eine goldene Ananas.
Schmeckt eh besser. Der 5. Rang: den will eh keiner (weil gleich hinter den
Playoffrängen). Ausser wir! Wir nehmen ihn gerne. Rein theoretisch wäre dieser 5. Rang
ja noch drin. Just saying. «Träume gross, Junge», hat mir mein Vater immer gesagt. «Auf
dem Boden bleiben», sagte dann die Mutter. Beide haben recht. Realistisch gesehen
geht es für den UHC WR ganz klar darum, die nötigen Punkte für den Ligaerhalt noch
einzufahren. Und das wird schon schwer genug. Die Konkurrenz «schläft nicht» (womit
wir am Ende der Redewendung-Orgie wären).
Als nächstes warten die Playoffkandidaten Cazis und Lengnau. Bleibt zu hoffen, dass
die Cazner sich am üppigen Desserbuffet reichlich bedient und ein paar Kilos zugelegt
haben und Vojtech REGI gegen uns weniger effizient skort. Na dann, auf ein neues in 2
Wochen. Mein persönliches Ziel: «Dann bist du dran, Huli!»
Schlusssirene. Vorhang fällt. Applaus, Applaus. Ende, aus, Nikolaus. Tschau Pfau.
Autor:R.M