Watt am 17.1. Ich befinde mich in der Nähe der alten Turnhalle in Watt. Alles ist still, der Wind pfeift, der Winter hat Einzug gehalten, der Pausenplatz ist menschenleer. Was mache ich denn hier? Was soll schon spannendes passieren. Plötzlich tauchen von überall Gestalten auf. Es sind Eltern mit Ihren Kindern, Unihockeystöcke ragen aus den Taschen und fertig ist es mit der Stille und Leere. Es ist 18.15Uhr und im Eingangsbereich zur Turnhalle ist einiges los. Auf Nachfrage, was denn hier genau passiere wird mir gesagt, dass für viele Boys heute der grosse Tag sei und sie ihr Matchtrikot für den Sonntag 29.1 bekommen würden.
AHHH, dachte ich mir, so ist das und blieb weiter im Hintergrund. Die Boys verschwinden in der Garderobe, füllen ihre Trinkflachen auf und betreten voller Vorfreude die Turnhalle. Als um 18.30Uhr das Training beginnt höre ich nur ein grosses OOOHHHH. Shit habe ich was verpasst? Ich drücke meine Nase an die Türe und vernehme nur noch, dass das Trikot erst am Ende des Trainings abgegeben wird.
Och neee, denke ich und was ist mit mir?. Ich ziehe mich in mein Auto zurück und schreibe an weiteren spannenden Stories die vielleicht irgendwann mal irgendwo erscheinen werden.
Während ich so schreibe, höre ich durch die geschlossenen Fenster Kinder welche ganz lauf rufen. Uups, was ist denn da passiert? Bei genauerem Hinhören, höre ich immer wieder: «RRRRRäääääggi, RRRRRäääääggi». Was das zu bedeuten hatte, erfuhr ich dann am 29.1.
Um 19.15Uhr komme ich wieder zurück und bin nicht zu früh. Der erste streckt voller Stolz sein Shirt in die Luft… «Wau so cool, dörf ichs grad alegge?», höre ich nur… «Ja nicht,» mahnt der Trainer, «dieser Moment ist etwas ganz spezielles.»
Etwas Spezielles? Nun bin ich neugierig und werde das weiter im Auge behalten, was da vorgeht. Ohne mich zu verabschieden, schleiche ich in die Nacht, zurück ins warme Auto und mache mich auf den Nachhauseweg.
24.1 Heute wäre der grosse Tag davor, mit Vorbereitung für das Turnier. Leider kann ich nicht vorbeikommen, die Veröffentlichung einiger meiner Stories wird konkreter.
29.1 Frühmorgens, gefühlt kurz nach Mitternacht schrillt mein Wecker. Ich muss auf nach Rickenbach (keiner weiss genau warum gerade dorthin, aber was solls und wer hat sich denn für die Morgengruppe entschieden). Also Kaffee und das zweimal und dann ab ins Auto in die Wüste.
Kurz vor acht bin ich schon dort, wollte mich einrichten, das Spezielle spüren und tatsächlich spürte ich was, die Kälte war brutal. Kaffee gabs noch keinen und die Heizung war wohl noch im Sommersonntagsbetrieb.
Aber dann, wieder trafen Autos auf dem Parkplatz ein, Kinder mit lachenden Gesichtern, dick eingepackt, spazierten über den Pausenplatz zum Halleneingang. Eltern folgten und stellen fest, dass das Bistro nun bereit war, die Kinder die Graderobe gefunden und von den Trainern begrüsst wurden.
Es sei für viele das erste Mal, dass sie an einem solchen Turnier teilnehmen und ihr Sohn hätte die ganze Nacht fast nicht geschlafen weil er so nervös war… kenne ich, also das mit dem nicht schlafen 😊.
Von überall strömten verschiedene bunte Junioren mit Tenu’s in die Halle, es wurde gelacht, gespielt und der eine oder andere rieb sich noch den letzten Schlaf aus den Augen.
Dann ein Pfiff, geht’s schon los? Ach nein, es waren die Trainer aus Regensdorf die ihr Team versammelt haben und es auf den heutigen Tag einschworen. Dann alle Hände in die Mitte und «RRRRRäääääggi!». Ahhha, da war es wieder, der Motivationsspruch des F – Junioren Teams.
Das Einlaufen wurde diszipliniert und ruhig ausgeführt (haben sie sicher in den Trainings geübt), das Einschiessen war ganz okay und schon gings los…
Kurz nach dem Start das erste Tor für Rägi, die Freude war riesengross. Weitere Tore folgten und nach 18 Minuten war das erste Spiel vorbei und der erste Sieg der F Junioren war Tatsache.
Ab zu den Eltern und die Eindrücke mitteilen war nun angesagt, denn in 10 Minuten sollte schon das nächste Spiel folgen.
Auch ich gönnte mir einen guten Schluck aus der Rivellaflasche und machte mir so meine Gedanken.
Spiel 2 lief noch besser. Tor um Tor folgte und schon bald war der zweite Sieg im Trockenen. Die Torhüter zeigten eine beeindruckende Leistung und alle kamen wiederum zum Einsatz… toll, wenn das so weitergeht, kommt bald das grosse Finale.
Spiel 3. Schon beim kurzen Einspielen merkten auch die zahlreichen Fans (ich glaube die Fangemeinschaft muss mit einem Car angereist sein, denn die Tribüne war brechend voll mit Rägi Fans), dass die Batterien sich langsam zu leeren beginnen.
So verlief dann auch das Match, vielleicht wollten die Jungs plötzlich zu viel und waren so nicht mehr 100% bei der Sache. Auf dem Topniveau kann dies eben schon reichen und den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage ausmachen. Naja, der Match ging klar verloren, aber man spielte im kleinen Finale der Morgengruppe. Wer hätte das gedacht kurz nach Mitternacht.
Nach einer längeren Pause gings dann los. Leider musste festgestellt werden, dass die kurze Zeit nicht ganz gereicht hatte, um den Akku vollständig zu laden. So ging leider auch dieses Spiel klar an den Gegner, der als Heimteam auftrat und dies auch würdig gewonnen hat.
Nach einer kleinen Medaillenübergabe gings für die Spieler ab in den Sonntagnachmittag, für mich ins Wellness und für die Trainer wohl zur Nachbearbeitung des Turniers.
Wie ich gehört habe, werden am Dienstag einzelne Ausschnitte auf einer Leinwand in der Halle nachbearbeitet.
Ich wünsche den Boys alles Gute für die Zukunft, geniesst den Sport und habt Freude. Irgendwo sehen wir uns wieder.
Autor: Anonym