Was für verrückte Tage für den UHCWR! Es ist kaum zu glauben, was in den letzten Tagen alles passiert ist. Hier vorerst einmal die Sicht der U13: Tobi, ich will dir nichts vorwegnehmen, aber dementsprechend erwarte ich auch noch deinen Beitrag. Aber kein Stress, der Puls ist wahrscheinlich immer noch auf 180 😉
Nach zwei Jahren Pause fandem endlich wieder die für den UHCWR mittlerweile fast traditionsreiche United World Games statt. Die Organisation war sehr kurzfristig, aber Jan, Tobi und Lars haben das am Ende doch noch souverän organisiert. Einen einzigen Makel gibt es trotzdem, aber der wird in den nächsten Tagen hoffentlich auch noch beseitigt. Ich hoffe, es gefällt euch Jungs!
Gruppenspiele am Freitag
Aber alles mal der Reihe nach. Da ich am Freitag noch eine Cambridge-Prüfung abzulegen hatte, konnte ich am Donnerstagmorgen leider nicht mit der Mannschaft nach Klagenfurt fahren. Vielleicht war’s auch besser so, denn sonst hätte ich vermutlich auch noch mit dem Zug von München nach Villach fahren müssen. Aber die Geschichte wird sich früh genug noch durch den Verein durchsprechen, gäll Jan?
Nachdem ich das Handy erst nach drei Prüfungen zurückerhalten hatte, schaute ich natürlich sofort nach und erfreulicherweise hatten die Jungs die ersten zwei Gruppenspiele gewonnen. Gegen die Slowenen Fbk Polanska Banda gab es einen 15:6 Sieg. Kurz darauf wurden auch die Lokalmatadoren aus Klagenfurt mit 10:6 besiegt. Dank Familie Degen konnte ich mir die kostenpflichtigen Livestreams im Nachhinein ebenfalls noch anschauen. Man merkte, dass die Österreicher schon nochmals eine Stufe stärker waren und es im zweiten Spiel schon eine Topleistung brauchte für den Sieg.
Da unsere beiden Gegner vom Freitag jeweils das vierte Gruppenmitglied aus Ungarn besiegten und am Samstag noch eine Direktbegegnung spielten, war bereits klar, dass wir den Halbfinal erreicht haben.
Samstag
Am Samstagmorgen um 6:05 kam schliesslich mein Nachtzug in Villach an (dem Austragungsort der Unihockeyspiele und der Standort unseres Hotels.) Ich wurde von Jan und Tobi, danke nochmals, netterweise abgeholt, die aus welchen Gründen auch immer bereits keine Stimme mehr hatten. Da war es wohl gar nicht mal so schlecht, dass nochmals eine frische Stimme dazukam 🙂
Ein paar Stunden später stand das dritte Gruppenspiel an. Ein höchst seriöses Einwärmen geleitet von Silvio bereitete die Jungs gut auf das Spiel vor. Gegen die Ungarn Szigeti Rókák gab es einen 18:0 Sieg, obwohl die läuferische Leistung vom Vortag sicherlich ein bisschen besser war. Aber zum Glück war das so, denn wer weiss, was der ungarische Trainer sonst mit seinen Jungs gemacht hätte…Denn der hatte sich auf der Bank womöglich mehr bewegt als einige seiner Spieler das ganze Spiel hindurch auf dem Feld.
Der Halbfinal stand an. Nachdem ich kurz noch die andere Gruppe beobachtet hatte, kam ich zum gleichen Schluss wie Silvio und Flo: Unsere Gruppengegner schienen doch etwas stärker gewesen zu sein, was aber noch gar nichts heissen muss. Dementsprechend bereiteten wir uns wieder seriös vor und gaben nochmals einige Inputs, um wieder aufs gestrige Niveau zu kommen. Und tatsächlich, dies zeigte Wirkung und so dauerte es nicht lange, bis wir souverän in Führung lagen. Trotzdem mussten wir bis zum Schluss konzentriert bleiben, denn die Slowenen FBK Insport Škofja Loka hatten zwei durchaus talentierte Spieler, deren Stocktechnik sicherlich bemerkenswert war. Aber wie bereits das ganze Turnier konnten wir dank drei ausgeglichenen Linien, die alle für ein Tor gut waren, den Unterschied ausmachen. Dank einem 15:4 Sieg standen wir im Finale!!
Der Abend wurde wie bereits am Freitag im Fussballstadion in Klagenfurt ausgetragen. Essen, Free Hugs, Karaoke und Pizza prägten den Abend.
Finaltag
Das grosse Finale stand an. Nach einem gemütlichen Zmorge ging es das letzte Mal auf den Weg nach Villach. Ein letztes Mal Einwärmen. Ein letztes Mal Einschiessen. Ein letztes Treffen in der Garderobe, die mit knapp 30 verschwitzten Trikots und Goalie-Ausrüstung kaum hätte besser riechen können.
Die Jungs wurden nochmals gewarnt, dass es definitiv kein Selbstläufer wird. Der Finalgegner hiess erneut KAC, die wir bereits in der Gruppenphase hatten. Ich rief nochmals die Erinnerung vom Tösstal Cup hervor, als wir in der Gruppenphase ebenfalls verloren, im Finale dann aber gegen Zürisee gewonnen hatten. Und wie sich später bei der U15 zeigte, war das enorm wichtig.
Wir starteten gut, gingen mit 3:0 in Führung. Die technisch sehr starken Österreicher kamen jedoch immer wieder ran. Wir mussten auf zwei Blöcke herunterschrauben, um das Tempo mitgehen zu können. Bis zur Pause lagen wir dann immer noch 4:3 in Führung. Drei Minuten gut durchatmen und weiter ging’s. Lange konnten wir den Vorsprung verwalten. Chancen waren auf beiden Seiten vorhanden, aber zu wenig zwingend. Schliesslich konnten wir die Zwei-Tore-Führung wieder herstellen. Es blieb spannend bis zum Schluss. Drei Sekunden vor Ende war das 8:5 die definitive Entscheidung. Das war die Titelverteidung!!!
Sensationell was die Junioren an diesen Tagen geleistet haben. Ich mag mich noch gut an die ersten Spiele im D erinnern, als wir zwar teilweise ebenfalls mit den Besten mithalten konnten, aber am Ende dann doch immer etwas fehlte. Doch in den letzten Monaten konnte immer mehr eine Art Siegergen entwickelt werden. Es macht einfach Spass das Team zu trainieren und ihnen sowohl auf als auch neben dem Platz zuzuschauen: Die Siebenschläfer Nici und Benjamin, die Kampfmaschine Maurus, der Sniper Nick, die Gebrüder Joc Martin und Nico (nicht zu verwechseln mit den Sedin-Brüdern aus dem Eishockey, die waren damals nicht so gut), der Plus-Minus-König Moritz, die Rakete Jari, der Spielt-nur-de-Pass-wenn-de-Marius-schüsse-rüeft-und-umgekehrt David, der unermüdliche Nils, der lädierte Vögi und unser Schlussmann Yannick. Es war wahnsinnig toll mit euch! Ich freue mich bereits jetzt auf die Meisterschaft!
Ja, und so konnte der Titel vom 2019 verteidigt werden. Ob jemand damit gerechnet hat, ich weiss es nicht. Das Leistungsniveau war sicherlich sehr breit. Aber selbstverständlich ist der Turniersieg nicht. Es brauchte im Final nochmals eine Top-Leistung, um den nationalen U12-Sieger Österreichs zu schlagen.
Und so hoffen wir, dass dieses Erlebnis noch lange in den Köpfen bleibt. Besonders an denjenigen Tagen, an denen womöglich ein bisschen die Motivation fürs Unihockey fehlt. Aber das ist ja genau das coole am Teamsport: Man verliert zusammen und gewinnt zusammen. Und in diesen Tagen sind die Jungs die Gewinner!! Es war ausserdem hervorragend, wie sich die U13 und die U15 gegenseitig motivert haben. Chapeau! Der UHCWR lebt und so soll es auch sein!
Man kann’s nicht genug sagen, danke den Eltern für die tolle Unterstützung, den Spielern für ihr Engagement und den Trainerkollegen mit ihre Mithilfe. Wir sehen uns! Und wer weiss, vielleicht gibt es ja bald das nächste UWG!
Marius