«Es wird ä Schlacht werdä», habe ich zu Trainerkollege Jan gesagt, als dieser mich bei mir zuhause abgeholt hatte und ich ins Auto gestiegen war. Und da wussten wir noch nicht, wie recht ich hatte…
Zum Auftakt ging es gleich gegen den UHC Luzern, ein Verbund aus mehreren kleinen Mannschaften aus dem Kanton. Im Trainingsweekend hatten wir ein Testspiel gegen Ruswil bestritten, die ebenfalls ein Partnerverein von Luzern sind. Damals hatten wir bereits erfahren, auf welchem Niveau sich diese Spieler befinden. Und bei Luzern spielen logischerweise nur die besten davon.
Es ging gleich voll los. Luzern drückte ab der ersten Sekunde, doch unsere Manndeckung funktionierte über alle drei Linien hervorragend. Unser Torhüter Tristan war hellwach und parierte alle Torschüsse. Auch wir kamen zu der einen oder anderen Torchance und tatsächlich gingen wir nach Toren von Nico und Vögi mit 2:0 in Führung. Sogleich nahm der Luzerner Trainer sein Timeout. Und wer dachte, dass es bereits vorher eine harte und physische Partie war, der wurde nun noch einmal eines besseren belehrt.
Wir verloren uns etwas und die Gegner bekamen leider mehr Platz. Nach einigen individuellen Fehlern und einigen fragwürdigen Schiri-Entscheidungen stand es plötzlich 2:5 für Luzern. Als der Schiri dann endlich mal eine Zweiminutenstrafe gegen die Luzerner pfiff, konnten wir noch vor der Pause durch David R. auf 3:5 verkürzen.
Das Spiel ging nach der Pause genauso weiter wie es aufgehört hatte: extrem schnell und hart. Es gab Chancen auf beiden Seiten. Als der Schiri einen Freischlag in unserer Hälfte für uns angezeigt hat, riefen sowohl Jan und ich «wechseln». Doch aus irgendwelchen Gründen wechselte er plötzlich die Seite. Die Luzerner reagierten blitzschnell, mussten nur noch in die Mitte passen, wo ein freier Gegner seelenruhig ins leere Tor einschieben konnte. Jan, der mittlerweile U21 der Herren und NLB der Damen pfeift, und ich verstanden die Welt nicht mehr.
Dieser Entscheid war sicherlich nicht ausschlaggebend für den Ausgang der Partie. Wir blieben dran, aber leider wurden wir nicht mehr für unsere Bemühungen belohnt. Jari erzielte zwischenzeitlich noch den 4:7 Anschlusstreffer.
Am Ende resultierte eine 4:8 Niederlage gegen einen sehr starken Gegner, der konstant mit seinen besten Spielern auf dem Platz stand. Was wir Trainer gewusst, den Jungs aber natürlich erst nach der Partie in der Garderobe gesagt hatten, war, dass praktisch die ganze Mannschaft eigentlich Grossfeld in der U14a der Luzerner spielt. Und für das war unsere Leistung sackstark!!! Es war definitiv eine Schlacht, die leider nicht zu unseren Gunsten ausgefallen ist. Aber mit nur vier Toren Unterschied darf man durchaus gegen einen solchen Gegner verlieren, auch wenn die Niederlage nach dem 2:0 Vorsprung und einigen komischen Schiri-Entscheiden, welche ausgerechnet zu Gegentoren führten, sehr ärgerlich ist. (Ich will definitiv nicht behaupten, dass wir mit einem besseren Schiri gewonnen hätten!!)
Anmerkung: Auch am nächsten Morgen machte ich noch einmal grosse Augen, als ich gesehen habe, dass die Luzerner ihr erstes Spiel 43:1 gewonnen hatten…
In der zweiten Partie trafen wir auf Spreitenbach, die bereits ihre erste Partie hoch verloren hatten. Trotzdem warnten wir mehrfach davon, den Gegner nicht zu unterschätzen. Denn die meisten Spieler waren wirklich gross gewachsen für das Alter.
Wir hatten etwas Startschwierigkeiten, doch sobald die ersten drei Hütten gefallen waren, fiel ein Ball nach dem anderen ins Tor. Zur Pause durften wir uns bereits auf zwei Kuchen freuen, da es bereits 20:1 für die Regensdorfer hiess. Im zweiten Abschnitt war dann doch auch noch ein bisschen die Gier zum Toreschiessen zu spüren und man spielte nicht mehr so ruhig wie gegen Ende der ersten Halbzeit. «Kurze Rede, langer Sinn»: Das Endresultat war ein stolzes 34:2 für Regensdorf.
Es war eine tolle erste Meisterschaftsrunde mit vielen Emotionen. Die Jungs wissen, woran wir noch arbeiten müssen und wir Trainer tun unser bestes, um genau diese Sachen im Training anzuschauen. Wir freuen uns bereits jetzt auf die zweite Runde Ende Oktober!!
Bis bald.
Marius