Unihockey

Wehntal

Club

Regensdorf

Zwei Pflichtsiege trotz mässiger Leistung

Geschrieben am 18. Oktober 2016 von Tobias Müller

Ein Pfiff ertönt und das erste Spiel des Tages beginnt. Der Gegner kombiniert gut und nach weniger als einer Minute sind wir im Hintertreffen. Wie konnte das passieren. Habe ich meine Mannschaft zu wenig heiss machen können für dieses Spiel? Nach weiteren 20 Sekunden schlägt es gleich wieder bei uns ein. Und nun brach die Mannschaft B1 des Vereines UHC Wehntal Regensdorf total auseinander. Die Spieltaktik mit der die Junioren B1 spielen war mit keiner Sekunde auf dem Spiel zu sehen. 5:0, 6:0, 7:0, die Tore fielen und fielen für den Gegner. Man hörte unaufhörlich nur noch das An- und Abpfeifen des Schiedsrichters. Plötzlich stupst mich jemand an und rief mir zu, ich solle das Pfeifen abschalten. Was abschalten, der Schiri kann man nicht abschalten. Plötzlich küsst mich jemand. Ich drehte mich um und sah…

 

Meine Freundin sieht mich mit schläfrigen aber wütenden Augen an und bevor ich begreife was um mich geschieht, sagte sie mir: „Tobi, du sollst nicht den Schiedsrichter sondern den Wecker ausschalten. Es ist fünf Uhr morgens und ich will weiterschlafen!“

Gottseidank, das war nur ein Traum. Ich stosse mich von der Bettkante ab, wohlweislich, dass heute ein sehr anstrengender Tag wird. Zuerst einmal musste ich mir mein Mittagessen kochen und mich danach bereitmachen.

 

Heute standen gleich beide Juniorenmannschaften, die ich betreue, im Einsatz. Am Morgen fahre ich mit den A-Junioren zum ersten Spiel nach Stäfa um danach nach Würenlos zu gehen, um dort bei beiden Spielen der Junioren B1 an der Bande zu stehen. 

 

Da es sich bei diesem Bericht nicht um die A-Junioren dreht, lasse ich den Morgen weg. Diesen Spieltag hat Patrick Wanner, mit dem von mir aus gesehen besten Bericht den er bis jetzt geschrieben hat, bereits famos wiedergegeben.

 

Wieder kamen wir nicht vollzählig in die Halle von Würenlos. Mitten in den Herbstferien konnten wir mit Glück behaupten, nur Joel Zweifel an die Grossstadt Dubai verloren zu haben.

 

UHC Wehntal Regensdorf – UHC Bulldogs Ehrendingen (8:3)

In der Ansprache vor dem ersten Spiel sprach ich die Resultate des Vortages im Eishockey in der Schweizer NLA an. Unsere Spielweise sollte es sein, von Anfang an den Gegner zu überrollen um deren Siegeswille zu brechen. Dies war am Vortag dem Hockey Club von Lausanne gegen den HC Davos geglückt.

 

Wir betraten das Spielfeld viel zu früh. Als unser Gegner das Spielfeld betrat, schossen die Jungs von Wehntal mit einem Karussel den Goalie warm und stellten ihr Visier nochmals ein.

Die Jungs lieferten gegen einen starken Gegner das ab, was ich von ihnen gewohnt bin. Sie kreuzen gekonnt in der Mittelzone und spielten den Gegner schwindlig. Als der Schlusspfiff der ersten Halbzeit ertönte, stand es hochverdient 5:0 für Wehntal Regensdorf.

 

In der Pause versuchte der Trainerstaff die Jungs anzuweisen dem Gegner, der jetzt mit mehr Geschwindigkeit aus der Pause kommen wird, entgegen zu halten. Wir sollten uns mehr auf die Defensive konzentrieren und weniger auf die Offensive.

 

Die zweite Hälfte begann genauso wie es der Trainerstaff vorgewarnt hat. Die Bulldogs aus Ehrendingen fletschten ihre Zähne und bissen sich mehr und mehr in unserer Hälfte vom Spielfeld fest. Nach fünf Minuten schoss der Kaptain der Bulldogs das 5:1 für seine Mannschaft. Dies gab dem Team aus Ehrendingen die Bestätigung die es brauchte um weiterhin den Siegeswillen aufrecht zu halten. Nach zehn Minuten der zweiten Hälfte schossen die, jetzt vollends beflügelten Bulldogs, das dritte Tor hintereinander zum 5:3.

Ich nahm ein Time Out. Die Devise war, mehr Konzentration auf die Verteidigung zu legen und smart mit weniger Druck spielen in der Offensive. Meine Jungs verloren kurzfristig die Konzentration und hatten öfters Aussetzer in der Defensive. Zudem hat der gegnerische Trainer ein System gefunden, um die Angriffe seiner Mannschaft an unserer solider Defensive vorbei zu schmuggeln. Dies mussten wir ab sofort unterbinden. Ich versuchte die Mannschaft wieder wach zu rütteln und gab ihr ein Mittel um die neue Taktik des Gegners zu neutralisieren.

Und nun sah es auf einmal wieder ganz anders aus. Nach nur einer Minute stand unser Jüngster – Noel Kubli – nur noch einem Gegenspieler gegenüber, drehte sich um seine eigene Achse und spielte einen punktgenauen Pass auf unseren Captain Philipp Lätsch. Nun war das Spiel wieder ausgeglichener und nach mehreren Chancen auf beiden Seiten trafen noch Jan Keller und Noel Kubli zum Endresultat von 8:3. In der ersten Halbzeit haben wir gezeigt was wir können und nach der Pause haben wir uns durch diverse Flüchtigkeitsfehler in der Defensive aus der Ruhe bringen lassen.

 

Im Anschluss an dieses Spiel hatten wir eine grössere Pause. In dieser Pause verteilte der Trainerstaff Fragen zur Regelkunde, die wir von Andi Müller bekommen haben um im Trainingsweekend zu verwenden. Da wir damals nicht die Zeit dafür gefunden haben, hatten die Jungs nun eine etwas knifflige Pausenbeschäftigung.

 

UHC Wehntal Regensdorf – Blue Sharks Waltenschwil (7:3)

Der Gegner des zweiten Spiels hiess Blue Sharks Waltenschwil. In der Pause war unser Gastspieler Nico Klein direkt von seinem Einsatz bei den Junioren A nach Würenlos gefahren um uns bei diesem Spiel beizustehen. Sichtlich erschöpft und niedergeschlagen nach dem Ausgang des zweiten Spiels der Junioren A, sass er in der Garderobe als der Trainerstaff in diese kam um die letzten Infos durchzugeben.

 

Das Spiel war richtig langweilig. Der Gegner, der nicht auf unserer Augenhöhe wär, spielte ein einschläferndes Spiel indem er sich hinter seinem eigenem Tor versteckte. Somit funktionierte unsere Defensive da der Gegner nicht nach vorne kam. Durch dieses Spiel hatten unsere Spieler viel zu lange Einsätze und wenige Offensivaktionen. Das ganze Spiel hindurch sah man nur Ansatzweise unsere Taktik und unser Spielsystem. Vielmehr versuchte man mit Einzelaktionen zum Torerfolg zu kommen, was immer am gegnerischen Torhüter scheiterte, der stark, oft mit mehreren kuriosen Bewegungen, hielt. Ich sah vor meinem inneren Auge das was ich in meinem Traum erlebt hatte. Wir spielen nicht unser Spiel und haben sehr wenig Ballbesitz.

In der 11 Minute kam endlich die Erlösung durch einen Treffer von Jan Keller.

Kurze Zeit später reichte es Nico und er zog mit seiner Schnelligkeit an allen vorbei. Er machte eine Täuschung gegen den Torhüter und versuchte den Ball unter diesem durch zu schieben. Das gelang nur halb und Saharit setzte, den vor der Linie kullernden Ball, in die Maschen.

 

Zur Pause stand es 3:1. Der Trainerstaff versuchte die Jungs wieder etwas wach zu rütteln. Sie sollten ihr Spiel spielen und die gegnerische Mannschaft zum Spielen zwingen, indem man den Spieler hinter dem eigenen Tor angreift.

 

Die Ansätze sahen nun etwas besser aus, aber man merkte das die längeren Einsatzzeiten den Jungs sehr zugesetzt haben. Dennoch erhöhten sie den Spielstand auf 6:1. In den letzten drei Minuten des Spiels, wollten die Blauen Haie aus Waltenschwil es nochmals wissen. Sie drehten mit ihrer Nummer 6 nochmals auf und trafen auf eine müde und anfällige Defensive.

 

Das Spiel endete 7:3. Ein einfacher Gegner der durch eine gute Taktik, einen starken Torhüter und vor allem unser Spiel das nicht das war was wir können, machte aus einem lockerem Spiel respektive Sieg eine Zitterpartie.

 

Danken möchte ich an dieser Stelle Nico Klein, der uns trotz müden Beinen nochmals für ein Spiel unterstützte und mit uns auf dem Feld gestanden ist. In diesen Dank ist auch der Aufwand der ganzen Familie Klein inbegriffen, die einen Hallenbesuch in Würenlos einem (Unihockey-) freien Nachmittag vorzogen.

 

Danken möchte ich auch all den Eltern die immer wieder unsere Mannschaft mit ihrer Anwesenheit beehren. Ein Tor zu schiessen und danach die eigenen Eltern jubeln zu sehen ist immer die grösste Motivation die die Spieler erhalten dürfen.

 

 

 

Tobias Müller

Head Coach Juniorenmannschaft B1

Immobilien in Zürich & Aargau verkaufen | Casaprima